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FrC 3.1: Kratinos, Einleitung und Testimonia, von F.-P. Bianchi

frc_3-1_coverKratinos zählt zu den berühmtesten Komödiendichtern der Alten Komödie des 5. Jahrhunderts v. Chr. Er war einer der wichtigsten Rivalen des Aristophanes im Wettstreit um die Gunst des Publikums. In seiner ‚kleinen Geschichte der griechischen Komödie‘ in der Parabase der 424 v. Chr. aufgeführten Ritter (Verse 526–536) gibt der junge, aufstrebende Aristophanes ein hämisches Lob des Altmeisters Kratinos. Der ruhmvollen Vergangenheit des Kratinos, als seine Lieder in aller Leute Mund waren, stellt den aktuellen erbärmlichen Zustand entgegen. Vom dionysischen Überschwang und der dionysischen Urkraft des alten Dichters ist nichts mehr übrig geblieben – außer seine Liebe zum Wein! Diese Verse des Aristophanes, die Körte als „das älteste Urteil über die dichterische Persönlichkeit des Kratinos“ bezeichnete, zählen zu den 45 Testimonia zu Kratinosʼ Leben und Werk, die Rudolf Kassel und Colin Austin im 3. Band ihrer Poetae Comici Graeci (1983) zusammengestellt haben. All diese Testimonien werden im zweiten Teil dieses Bandes zum ersten Mal übersetzt und ausführlich kommentiert. Aus ihnen erfährt man, wie Kratinos in der Antike beurteilt wurde, was an seinen Komödien geschätzt und was kritisiert wurde, bis wann seine Stücke gelesen wurden und weshalb wir heute von seinen 24 (oder gar 29 Komödien) nur noch mehr oder weniger umfangreiche Fragmente besitzen.
 
Der erste Teil des Bandes ist einer allgemeinen Einführung in Kratinosʼ Leben und Werk gewidmet. Die aus seinem Leben bekannten Daten und Fakten werden ebenso diskutiert wie die Datierung seiner Stücke. Überlieferung und Rezeption, Themen und Motive der Komödien, die Komodoumenoi, die in den Komödien auftretenden und verspotteten Personen, Sprache, Stil und Metrik (mit Statistiken und Tabellen zu den einzelnen Versformen), die Rivalität und der ‚agonale Dialog‘ zwischen Kratinos und anderen Dichtern werden zum ersten Mal in der Komödienforschung ausführlich auf der Basis der Testimoien und Fragmente und unter Aufarbeitung der Sekundärliteratur dargestellt. Eine den aktuellen Forschungsstand widerspiegelnde Bibliographie beschließt den Band.

 

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